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Vorbeugender Brandschutz: vorbereitet für den Ernstfall

Täglich brennt es alle zwei bis drei Minuten in deutschen Haushalten. Die richtige Brandschutztechnik kann im Ernstfall Ihr Leben retten. Welche Brandschutzmaßnahmen Sie ergreifen können, lesen Sie hier.

Vorbeugender Brandschutz: so geht's

Wenn ein Brand entsteht, kann es innerhalb weniger Minuten gefährlich werden. Effektive Brandschutzmaßnahmen, um Brände möglichst zu verhindern, sind deswegen besonders wichtig. Für den Ernstfall sollten Sie zudem die richtige Ausstattung zur Verfügung haben.

In Wohngebäuden entstehen die meisten Brände in der Küche. Auch elektrische Geräte in Wohn- und Schlafzimmern stellen Gefahrenquellen dar. Hier erfahren Sie mehr über diese Gefahrenquellen und den vorbeugenden Brandschutz.

Mikrowelle, Toaster, Wasserkocher, Kühlschrank und Herd: In der Küche befinden sich die meisten elektronischen Geräte. Aus diesem Grund ist hier besondere Vorsicht geboten.

  • Lassen Sie Ihren Herd beim Kochen nicht unbeaufsichtigt.
  • Schalten Sie den Herd nach dem Kochen aus.
  • Nehmen Sie die Kochtöpfe und Pfannen von der Herdplatte, sobald Sie mit Kochen fertig sind.
  • Legen Sie keine Textilien oder sonstige Gegenstände auf die Herdplatte.
  • Nutzen Sie zum Kochen keine alten Fette.

Elektrische Geräte können schnell die Ursache für einen Wohnungsbrand sein. Hauptsächlich entstehen Elektrobrände durch Defekte. Achten Sie aus diesem Grund besonders auf Schäden an Ihren elektrischen Geräten.

  • Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen Ihre elektronischen Geräte auf einen möglichen Defekt.
  • Tauschen Sie defekte Geräte unverzüglich aus.
  • Nehmen Sie die Stecker nicht verwendeter elektrischer Geräte aus der Steckdose.
  • Überlasten Sie Mehrfachsteckdosen nicht.
  • Achten Sie beim Kauf von elektronischen Geräten auf das VDE-Prüfzeichen.

Sicher durchs Treppenhaus

In Deutschland gibt es kein allgemeingültiges Gesetz zu Brandschutzbestimmungen im Treppenhaus. Die Brandschutzverordnungen sind in den einzelnen Bundesländern festgelegt. Häufig sind die Vermieter für den vorbeugenden Brandschutz im Treppenhaus verantwortlich. Fragen Sie dazu bei Ihrem Vermieter nach, schauen Sie in Ihren Mietvertrag oder in die Hausordnung.

Beim Brandschutz sind Fluchtwege nicht nur in Mehrfamilienhäusern wichtig. Das Gleiche gilt für Einfamilienhäuser. Fluchtwege beschränken sich nicht ausschließlich auf Treppenhäuser, sondern können ebenso durch Fenster, Türen oder Garagen führen.

Achten Sie auf Gegenstände im Treppenhaus. Ein Kinderwagen im Treppenhaus kann den Fluchtweg versperren und somit Hausbewohner im Brandfall in Gefahr bringen. Stellen Sie auch keine Schuhe oder Schuhschränke im Treppenhaus ab. Beim Brandschutz ist es besonders in Mehrfamilienhäusern wichtig, dass die Fluchtwege frei bleiben.

Wichtig: Den Aufzug im Brandfall nicht benutzen!

Gut vorbereitet für den Ernstfall

Brandschutztechnik in Ihren eigenen vier Wänden kann im Ernstfall Menschenleben retten. Aus diesem Grund sollten Rauchmelder, Löschdecken und Feuerlöscher im Haushalt nicht fehlen.

Wichtig: Achten Sie beim Kauf auf fachmännische Beratung und geprüfte Qualität.

Feuerlöscher eignen sich für Klein- und Entstehungsbrände. Beachten Sie beim Kauf von Feuerlöschern oder Feuerlöschsprays die unterschiedlichen Brandklassen und Löschmittel. Welche Brandklasse Ihr Feuerlöscher abdecken sollte, hängt von der jeweiligen Wohnsituation und dem installierten Heizungssystem ab.

Nach dem Kauf sollten Sie sich, für Ihre eigene Sicherheit, mit dem Feuerlöscher vertraut machen und die Bedienungsanleitung sowie den Aufdruck des Feuerlöschers beachten.

Unser Tipp: Lassen Sie Ihren Feuerlöscher regelmäßig prüfen. Für Privathaushalte gibt es zwar keine Vorschrift für eine Feuerlöscher-Wartung und die Kosten müssen Sie selbst tragen, aber im Ernstfall ist die Einsatzbereitschaft von Feuerlöschern sehr wichtig.

Die Löschdecke ist eine effektive Möglichkeit zur Bekämpfung von Kleinbränden und besteht aus nicht-brennbarem Material. Löschdecken lassen sich problemlos aus der Verpackung entnehmen und können somit schnell über den Brandherd gestülpt werden. Dabei entzieht diese dem Feuer den Sauerstoff.

Zwei Drittel aller Brandopfer werden im Schlaf überrascht. Im Schlaf werden die giftigen Rauchgase häufig nicht wahrgenommen. Rauchwarnmelder, auch Rauchmelder oder Brandmelder genannt, können in solchen Fällen größeren Schaden verhindern und Leben retten. Sie warnen frühzeitig durch laute, akustische Signale vor der Gefahr. Somit verschaffen Sie den Betroffenen Zeit, um erste Maßnahmen zu ergreifen und sich selbst zu retten.

Vorbeugender Brandschutz zum Jahresende

Zum Jahresende sollten Sie besonders achtsam sein. In der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel treten 45 Prozent mehr Brandschäden auf als im Frühjahr und Herbst. Die meisten Brände in dieser Jahreszeit entstehen durch Adventskränze, Weihnachtsbäume und Silvesterraketen.

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Damit Sie gemütlich in Ihren vier Wänden Weihnachten feiern können und gut ins neue Jahr kommen, haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt:

Adventskranz

  • Stellen Sie Ihren Adventskranz nicht auf eine leicht brennbare Unterlage.
  • Positionieren Sie den Kranz mit genügend Abstand zu Vorhängen und anderen leicht brennbaren Stoffen.
  • Befestigen Sie die Kerzen auf einer stabilen Halterung.

Weihnachtsbaum

  • Gießen Sie regelmäßig Ihren Weihnachtsbaum.
  • Verwenden Sie nur geprüfte Lichterketten.
  • Stellen Sie einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher in die Nähe des Weihnachtsbaums.

Silvester

  • Verwenden Sie nur Feuerwerkskörper mit der CE-Kennzeichnung und Registriernummer.
  • Lagern Sie Ihre Feuerwerkskörper an einem trockenen Ort.
  • Zünden Sie Zündversager niemals erneut an.

DEVK-Schadenexperte: "Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen"

Die Feuerwehren rücken in der Weihnachtszeit öfter aus. Der Grund: Wohnungsbrände, die durch Kerzen auf Weihnachtsbäumen oder Adventskränzen entstehen.

Wie Sie Bränden effektiv vorbeugen und was Sie im Notfall tun sollten, erklärt Michael Krohn (Foto), Leiter der Abteilung Sachschaden bei der DEVK.

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